Märchen und Wahrheit über Solarenergie

Dieses Märchen fängt nicht mit „Es war einmal..“ an, sondern mit dem Worten „Die Solarenergie kann nie ausreichen, um den Energiebedarf der Menschheit zu decken.“ Zum Glück ist es ein Märchen, denn wäre dies die Wahrheit, würde die Menschheit in absehbarer Zeit untergehen.

Wahrheit: Kein Energievorrat reicht ewig

Fossile Brennstoffe entstanden über Jahrtausende aus Pflanzen, welche Sonnenlicht als Energielieferant nutzen. In wenigen Jahrzehnten hat es der Mensch geschafft nahezu das gesamte Potenzial aufzubrauchen. Selbst wenn der Mensch noch „neue“ Vorkommen entdeckt und das letzte Tröpfen Öl aus Gesteinsschichten presst, ist ein Ende in Sicht. Experten gehen davon aus, dass in 50 Jahren keine Erdöl mehr auf dem Planeten vorhanden ist.

Kernenergie erscheint auch heute noch vielen eine Lösung – trotz aller damit verbunden Gefahren. Die Uranvorkommen reichen selbst nach optimistischer Schätzung noch 200 Jahre. Andere gehen davon aus, dass bereits in 80 Jahren nicht mehr genügend Material vorhanden ist, um Kernkraftwerke zu betreiben. Wer heute sagt ohne Kernkraft geht es nicht, sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es in Zukunft ohne diese gehen muss.

Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe sind ohnehin keine Lösung. Bohrungen ins Erdreich sind nur an wenigen Stellen möglich. Und der Anbau von Pflanzen, um diese zu Verbrennen, ist angesichts einer hungernden Weltbevölkerung mit Sicherheit nicht zu befürworten.

Auch die Sonne wird nicht ewig Energie liefern. In etwa 6 Milliarden Jahren ist der Brennstoffvorrat erschöpft. Bis zu diesem Zeitpunkt kann die Menschheit getrost auf Solarenergie zurückgreifen.

Märchen: Es lohnt nur in Ländern nahe am Äquator Solarenergie zu nutzen

Natürlich liefert die Sonnenenergie, das gilt sowohl Solarthermie als auch Photovoltaikanlagen, in der Nähe des Äquators mehr nutzbare Energie als in gemäßigten Zonen. Aber selbst in Deutschland ist je Quadratmeter mit 137 Watt pro Stunde zu rechnen. Im Jahr sind dies fast 1200 kWh. Je nach Art der Anlage wandeln Solarthermieanlagen zwischen 50 und 80 % der einfallenden Energie in nutzbare Wärme um.

Lange Zeit glaubten die Experten, dass bei Photovoltaikanlagen ein Wirkungsgrad von höchstens 30 % möglich sei. Moderne mehrschichtige Module liefern heute schon 40 %, vermutlich wird es bald möglich sein 80 % der eingestrahlten Energie in Strom umzuwandeln.

Selbstverständlich lohnt es sich sich bei einen Jahres Ertrag von 300 bis 700 kWh je Quadratmeter Solarenergie auch in gemäßigten Breiten zu nutzen.

Märchen: Solarthermie ist Photovoltaik überlegen

Selbst bei veralteten PV-Anlagen mit einem Wirkungsgrad von unter 30% stimmt diese Aussage nicht. Wärme lässt sich schwerer speichern und transportieren als Strom. Außerdem: Welchen Nutzen kann Wärme im Sommer bringen. Diese braucht der Mensch im Winter. Thermieanlagen liefern immer dann die meiste Wärme, wenn niemand sie wirklich braucht.

Strom dagegen ist immer nützlich. Für die Waschmaschine oder die Spülmaschine und natürlich für Solarautos.

Ein weiterer Aspekt spricht für Photovoltaik. Solarthermie ist am wirkungsvollsten, bei klarer Sicht und direkter senkrechte Einstrahlung. Der Ertrag sinkt rapide, bei diesigem Wetter und niedrigem Sonnenstand. Genau diese Verhältnisse herrschen in den gemäßigtem Zonen vor. An einem klaren Wintertag liefert die PV-Anlage mehr Energie als Solarthermie. Selbst bei schwachen Lichtverhältnisse, erzeugen moderne Anlagen Strom. Nutzbare Wärme lässt sich unter diesen Bedingungen nicht erzeugen.

Mit einer PV-Anlage in Verbindung mit einer Infrarotheizung heizen Sie auch im Winter oft zum Nulltarif. Solarthermie bringt zu dieser Jahreszeit keinen Ertrag,

Märchen: Es gibt nicht genügend Flächen um Sonnenenergie wirkungsvoll zu nutzen

Diese Aussage hatte vor 10 Jahren eine Berechtigung. Heute sieht es entschieden anders aus. Auch Fassaden eignen sich für die Stromerzeugung. Diese bringen den besten Ertrag bei tiefstehender Sonne. Sie sind daher eine optimale Lösung für den Winter.

Neue Entwicklungen machen dies möglich, ohne die Optik der Häuser negativ zu beeinträchtigen. Die sogenannten Dünnschicht-Module haben sich gemausert und sind heute eine Option attraktive Fassaden zu gestalten, die gleichzeitig Strom liefern.

Wer den Balkon, die Fassade und das Dach nutzt, um Strom zu erzeugen, hat in der Regel ausreichend Strom zur Verfügung, um über eine Infrarotheizung zu heizen und den Haushalt sowie Solarfahrzeug mit Strom zu betreiben.

Selbst die Beschattungsanlagen an Fenstern können heute mehr als nur die Sonne abhalten. PV-Lamellen lassen sich direkt in Fenster einbauen. Sie erzeugen Strom, während Sie Schatten spenden.

Märchen erzählten zu allen Zeiten die Erwachsenen den Kindern, um sie zu erziehen. Dabei verfolgten die Menschen oft eigene Interessen, sie wollen bestehendes erhalten. Die modernen Märchen stammen nur zu oft von den Stromerzeugern. Diese möchten so lange es geht weiter Atomstrom und Elektrizität aus fossilen Rohstoffen erzeugen und die Konsumenten darauf einschwören, dass dies einfach so sein muss. Moderne ganzheitliche Konzepte zeigen, dass es Strom vom eigenen Dach nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine sinnvolle Lösung darstellt.

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